Himmlers Hexenkartothek
In der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigte sich ein wissenschaftliches Großprojekt im Auftrag der SS mit der Erforschung der Hexenverfolgung. Hintergrund war neben Heinrich Himmlers bizarrer Germanentümelei vermutlich die Absicht, Verbrechen der katholischen Kirche und/oder eine jüdische Verschwörung als Hintergrund der Jagd auf die deutsche Frau zu belegen. Gemessen am getriebenen Aufwand sind die Ergebnisse bescheiden. Man kam über eine amateurhafte Materialsammlung nur wenig hinaus.
Übrig geblieben sind vom “H-Sonderauftrag” rund 30.000 Karteikarten, die heute in Posen und in Kopie im Bundesarchiv in Berlin-Lichterfelde lagern. Der größte Teil davon sind Erfassungen einzelner Fälle, meist mit nur sehr vereinzelten Detailinformationen. Auch von Quellenrecherche kann oft kaum die Rede sein, jedoch standen den Bearbeitern zum Teil heute nicht mehr erhaltene Bestände zur Verfügung. Als Startpunkt oder zur Abrundung von Fall- oder Ortsrecherchen ist eine Einsichtnahme daher grundsätzlich sinnvoll und seit kurzem auch online möglich.
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